Unter dem Namen SeaVolt arbeiten Tractebel, DEME und Jan De Nul gemeinsam an einem wegweisenden Projekt zur Errichtung der ersten schwimmenden Solar-Energie-Testplattform vor der Küste der belgischen Nordsee. Derzeit befindet sich die Plattform mit dem schwimmenden System im Hafen von Ostende und wird dort von Equans, dem Hauptauftragnehmer, zusammengebaut. Diese Testplattform markiert einen wichtigen Schritt in der groß angelegten Entwicklung von Offshore-Solarenergie in der belgischen Nordsee. Die Datensammlung, die im August beginnt, wird für mindestens ein Jahr Offshore fortgesetzt.
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Seavolt: Vorreiter für Offshore-Solarenergie
Die Innovation von SeaVolt liegt in der optimalen Anpassung an die Herausforderungen der rauen See. Anders als herkömmliche schwimmende Solaranlagen auf Seen zeigt SeaVolt ein maßgeschneidertes Konzept für Offshore-Bedingungen. Sein modulares Design erlaubt eine nahtlose Integration in bestehende Offshore-Windparks, wodurch das Potenzial erneuerbarer Energien auf hoher See deutlich erweitert wird.
Offshore-Solartests: Meeresbedingungen auf dem Prüfstand
Das Forschungsprojekt MPVAQUA, das durch das Blue Cluster finanziert wird und zusätzliche Unterstützung von der Bundesregierung über BELSPO erhält, bringt die Partner von SeaVolt zusammen mit der Universität Gent dazu, ganzjährige Offshore-Tests innerhalb der „Blue Accelerator Offshore Testzone“ von POM-Westflandern durchzuführen. Ziel dieser Konzeptinstallation ist es, bedeutende Informationen über den Einfluss von Wellen, Regen und Salznebel auf verschiedene Solarmodule mit unterschiedlichen PV-Panel-Konfigurationen zu gewinnen. Die Auswirkungen von variierenden Neigungen, verursacht durch Wellen und Wind, auf die Energieausbeute werden genau überwacht, um den erforderlichen Schutz vor Meerwasser und Vogelkot zu ermitteln.
Innovatives Material für schwimmende Solarplattformen getestet
In der Testinstallation von SeaVolt kommt ein neuartiges, leichtes Fasermaterial zum Einsatz. Dieses Material wurde gezielt für den Offshore-Einsatz entwickelt und zeichnet sich durch seine Robustheit in rauen Meeresbedingungen aus. Die Wahl dieses innovativen Materials unterstreicht das Streben von SeaVolt nach Effizienz und Nachhaltigkeit.
Die strukturelle Integrität der schwimmenden Solarplattform wird mittels optischer eingebetteter Fasern und Sensoren detailliert überwacht. Dabei werden Vibrationen und Ermüdung des Materials analysiert und mit den Ergebnissen aus numerischen Modellen sowie Tests im Ozeanwellentank und Windkanal abgeglichen. Diese umfassenden Messungen sind unverzichtbar für weitere finanzielle Bewertungen, da die Kosten des Projekts maßgeblich von der Stabilität der schwimmenden Struktur und der Solarmodule abhängen.
Umweltauswirkungen von SeaVolt-Testinstallation unter der Lupe
Umweltaspekte spielen eine zentrale Rolle bei der SeaVolt-Testinstallation. Es werden verschiedene Materialien daraufhin untersucht, wie sie negative Auswirkungen auf die Meeresumwelt minimieren können. Die Ergebnisse dieser Tests werden die zukünftige Materialauswahl wesentlich beeinflussen. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Vermeidung übermäßigen marinen Wachstums an den Schwimmern, um deren Auftrieb zu gewährleisten. Darüber hinaus werden spezifische Tests durchgeführt, um zu ermitteln, wie die Schwimmersysteme erfolgreich mit Muschelzucht und Austernfarmen kombiniert werden können, wobei spezifische Herausforderungen zu berücksichtigen sind.
SeaVolt-Testplattform: Offshore-Solarenergie auf dem Vormarsch
Der anstehende Test der SeaVolt-Technologie ist von großer Bedeutung, um eine zuverlässige, kostengünstige und nachhaltige Lösung für die Offshore-Solarenergie zu entwickeln. Als erste Installation dieser Art in der belgischen Nordsee ermöglicht die Testplattform die Erforschung verschiedener Aspekte der Technologie. Die Kombination von Offshore-Solarenergie mit Offshore-Windenergie passt gut zu der Strategie der Mehrfachnutzung von Standorten und kann die Nutzung bestehender elektrischer Infrastrukturen optimieren, um lokal grüne Energie zu erzeugen.
Potenzial der Offshore-Solarenergie in Europa erkannt
Die Offshore-Solarenergie wird international als bedeutend erachtet und steht im Fokus des European Green Deal. Die niederländische Regierung hat ambitionierte Pläne, bis 2030 3 GW Offshore-Solarenergie zu implementieren, und es gibt bereits konkrete Projekte mit Entwicklungen von bis zu 100 MW. Die Technologieentwicklung spielt eine entscheidende Rolle, um diese Ziele zu erreichen. Mit dem Offshore-Test von SeaVolt wird der erste Schritt gemacht, um die groß angelegte Entwicklung von schwimmender Offshore-Solarenergie weiter voranzubringen.
SeaVolt eröffnet immense Möglichkeiten für die groß angelegte Entwicklung von Offshore-Solarenergie. Die speziell für raue Seebedingungen entwickelte Technologie und das modulare Design machen SeaVolt zu einer idealen Ergänzung für bestehende Offshore-Windparks. Die fortlaufenden Tests werden wertvolle Erkenntnisse darüber liefern, wie Wellen, Regen und Salz die Solarmodule beeinflussen, und die Auswahl geeigneter Materialien und Schutzmechanismen ermöglichen. Die Kombination von Offshore-Wind und Offshore-Solarenergie unterstützt die strategische Mehrfachnutzung von Standorten und optimiert die Nutzung der vorhandenen elektrischen Infrastruktur.