Solaranlage in Kenia: Haltbarmachen und Kühlen von Produkten mit Solarenergie

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Die neu entwickelte Solaranlage „Sol-CoolDry“ ist eine innovative Lösung für das Problem der mangelnden Stromversorgung in ländlichen Gebieten Afrikas. Fischer und Bauern haben nun die Möglichkeit, ihre Produkte dank der Anlage effektiv haltbar zu machen und zu kühlen. Die Kombination aus Solarthermie und Photovoltaik ermöglicht es, Trocknungswärme und Eis zu erzeugen. Durch die Reduzierung von Lebensmittelverlusten auf dem Weg zum Markt wird nicht nur die Lebensmittelversorgung verbessert, sondern auch das Einkommen der Fischer gesteigert.

Neue Solartechnologie verbessert Lebensmittelversorgung in ländlichen Regionen Afrikas

Die Solaranlage besteht aus einer leistungsstarken Photovoltaikanlage mit einer beeindruckenden Leistung von 15 Kilowatt, die in ein batteriegestütztes Inselnetz einspeist. Mit Hilfe einer innovativen Eismaschine können bis zu 1500 Kilogramm Eis pro Tag produziert werden. Überschüssiger Solarstrom wird in Batterien mit einer beeindruckenden Speicherkapazität von insgesamt 19,2 Kilowattstunden gespeichert. Zusätzlich gibt es zwei solare Tunneltrockner, die die Luft tagsüber erwärmen und mithilfe von Lüftern über die zu trocknenden Produkte verteilen. Einer der Trockner ist mit speziellen Heizrohren ausgestattet, die von einem Flachkollektor und einem Warmwassertank mit Wärme versorgt werden, um auch nachts eine effiziente Trocknung zu ermöglichen.

Die Anlage namens „Sol-CoolDry“ wurde in enger Zusammenarbeit mit der deutschen Firma Innotech Ingenieursgesellschaft mbH und lokalen Partnern wie dem Kenya Industrial Research and Development Institute, dem Kenya Marine and Fisheries Research Institute, der TU Mombasa und der Beach Management Unit entwickelt. Sie dient der Trocknung von landwirtschaftlichen und marine Produkten sowie der Kühlung von Fisch durch die Produktion von Eis.

Nach der Vorstellung im Rahmen eines Workshops am 7. Februar in Mombasa wurde die Solaranlage am folgenden Tag offiziell eröffnet. Die Beach Management Unit und das KIRDI werden den Betrieb der Anlage gemeinsam verantworten, während ein speziell geschulter Techniker für einen nachhaltigen Betrieb sorgt. Den Fischern werden Schulungen zur Qualitätssicherung und hygienischen Verarbeitung ihrer Produkte angeboten. Das Fraunhofer ISE wird die Anlage weiterhin begleiten und die Daten in einem Monitoringsystem erfassen, um eine Ferndiagnose durchzuführen.

Im Rahmen des Probebetriebs wurde deutlich, dass die Solaranlage „Sol-CoolDry“ auf großes Interesse stößt. Die lokale Bevölkerung hat die Anlage sehr gut angenommen und der Bedarf an Eis ist sogar höher als erwartet. Die Fischer sind bereit, bis zu 50 Kilometer zu fahren, um das Eis abzuholen. Die Trocknungsanlage ist permanent in Betrieb und wird zur Trocknung von Fleisch, Fisch, Früchten, Gemüse und Blüten verwendet.

Die neu entwickelte Solaranlage bietet eine nachhaltige Lösung für die mangelnde Stromversorgung in ländlichen Gebieten Kenias. Durch die Möglichkeit, Lebensmittel haltbar zu machen und zu kühlen, verbessert die Anlage die Lebensmittelversorgung und erhöht das Einkommen der Fischer. Gleichzeitig trägt sie dazu bei, die Verluste von Lebensmitteln auf dem Weg zum Markt um bis zu 30 Prozent zu reduzieren. Es ist zu hoffen, dass solche innovativen Lösungen auch in anderen Regionen Afrikas eingesetzt werden können, um die Nahrungsmittelsicherheit zu erhöhen und die wirtschaftliche Entwicklung zu fördern.

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