Laufwasserkraftwerke: Standorte in Deutschland

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In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Laufwasserkraftwerken, die mit der kinetischen Energie des Wassers Strom erzeugen. Dadurch, das Laufwasserkraftwerke keine fossilen Brennstoffe verbrauchen, fallen diese in den Bereich der erneuerbaren Energien. Der große Vorteil der Laufwasserkraftwerke ist, dass kein Wasser aufgestaut werden muss um die Turbinen anzutreiben. Dadurch werden Beeinflussungen der Umwelt durch Überschwemmungen (im oberen Bereich) und Trockenlegungen (im unteren Bereich) vermieden. Ein Laufwasserkraftwerk wird also einfach in die Strömung eines Flusses gesetzt, meist in einer Wehranlage.

Wo in Deutschland gibt es Laufwasserkraftwerke?

Hier jetzt alle Laufwasserkraftwerke Deutschlands aufzuzählen, ist wegen ihrer großen Anzahl unmöglich. Man findet sie zur Erzeugung von elektrischer Energie praktisch überall dort, wo es größere, fließende Gewässer gibt. Da erneuerbare Energien sich stetig auf dem Vormarsch befinden, wird es auch in der Zukunft Anlagen geben, die mit Hilfe von Wasser elektrische Energie erzeugen.

Hier nun eine Liste mit den wichtigsten Laufwasserkraftwerke in Deutschland, nach Leistung sortiert:

Name Leistung in MW Ort Gewässer Baujahr
Rheinkraftwerk Iffezheim 146 Iffezheim Rhein 1978
Kraftwerk Jochenstein 132 Untergriesbach Donau 1956
Kraftwerk Ryburg-Schwörstadt 120 Schwörstadt, Ryburg Rhein 1931
Rheinkraftwerk Laufenburg 106 Laufenburg (CH, D) Rhein 1914
Kraftwerk Braunau-Simbach 102 Kirchdorf, Ranshofen Inn 1954
Neues Wasserkraftwerk Rheinfelden 100 Rheinfelden (CH, D) Rhein 2010
Rheinkraftwerk Gambsheim 96 Rheinau (Baden) Rhein 1974
Kraftwerk Schärding-Neuhaus 96 Neuhaus am Inn, Sankt Florian am Inn Inn 1961
Kraftwerk Passau-Ingling 86 Passau, Schardenberg Inn 1965
Rheinkraftwerk Säckingen 73,6 Bad Säckingen Rhein 1966
Kachletwerk 54 Passau Donau 1927
Uppenbornwerk 1 30 Moosburg/Isar Mittlere-Isar-Kanal 1930
Kraftwerk Aufkirchen 27 Oberding Mittlere-Isar-Kanal 1924
Kraftwerk Eitting 26 Eitting Mittlere-Isar-Kanal 1925
Uppenbornwerk 2 25,5 Landshut Mittlere-Isar-Kanal, Eichinger Stausee 1951
Kraftwerk Geisling 25 Geisling Donau 1985
Moselkraftwerk Detzem 24 Detzem Mosel 1962

Kraftwerksbau heute

Wie man anhand der der Liste erkennen kann, gibt es die größten Laufwasserkraftwerke schon seit längerer Zeit. Heute werden kaum noch so große Anlagen errichtet um mit der kinetischen Energie des Wassers elektrischen Strom zu erzeugen. Vielmehr ist man dazu übergegangen, viele kleinere Laufwasserkraftwerke nebeneinander in einem Wehr oder in kurzen Abständen in das Fließgewässer zu integrieren.

Damit die Schifffahrt durch ein Laufwasserkraftwerk nicht behindert wird, werden neben den Laufwasserkraftwerken Schleusen errichtet. Durch den entstehenden Stauraum wird einerseits die Schifffahrt bei NIedrigwasser erleichtert, allerdings entstehen dadurch auch ökologische Probleme.

Wenn Laufwasserkraftwerke errichtet werden, geht dies immer mit, zum Teil erheblichen, Eingriffen in die Umwelt einher. Dadurch kann es zu einer dauerhaften Veränderung der Ökologie kommen.

Um das Laufwasserkraftwerk und speziell die empfindlichen Turbinen vor Beschädigungen zu schützen, werden Geröll und Schotter vor dem Laufwasserkraftwerk zurück gehalten und dort regelmäßig ausgebaggert. Bedingt durch diesen Umstand fehlen diese natürlich im unteren Teil des Flusses. Dies hat negative Auswirkungen auf die Unterwasser-Flora und -Fauna.

Durch den Betrieb der Schleusen werden auch Überschwemmungen verhindert. Dies hat vor allen Dingen Auswirkungen auf die sich in Flussnähe befindende Landwirtschaft, da mit den Überschwemmungen auch eine Vielzahl von Nährstoffen auf die Felder gelangten. Daraus resultiert eine Verminderung der Erträge. Trotz einer sonst guten Ökobilanz, haben Laufwasserkraftwerke auch negative Auswirkungen auf die Umwelt.


Bildnachweis: © morguefile.com – FidlerJan

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