Zählerkasten: Richtige Unterbringung im Zählerschrank

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Ein Zählerschrank sorgt für die ordnungsgemäße Aufbewahrung des Zählerkasten. Für eine reibungslose Funktion der Elektroinstallation gewährleistet er einen stabilen Stand, schützt vor Störungen der Messfunktion und hält Feuchtigkeit, Schmutz und Hitze fern. Was bei Kauf und Montage des Zählerschranks beachtet werden muss, lesen Sie hier.

Aufbewahrung des Zählerkasten

Die wichtigste Aufgabe eines Zählerschranks ist die sichere Verwahrung des Zählers. Er sollte viel Platz für die Unterbringung des gesamten Zählersystems bieten. Eine stabile Konstruktion ist daher das A und O. Da er eine empfindliche Elektroinstallation beinhaltet, muss er außerdem Schutz bieten. Feuchtigkeit, Schmutz und Hitze müssen von den Sicherungen ferngehalten werden. Seine Beschaffenheit wird durch unterschiedliche Vorschriften und Normanen geregelt.

Zählerschrank: Diese Anforderungen muss er erfüllen

Um seinen Aufgaben gerecht zu werden, muss ein Zählerschrank unterschiedliche Anforderungen erfüllen. Hierzu gibt es offizielle Vorschriften, aber auch Empfehlungen, die die reibungslose Funktion des Zählers sichern sollen. Dazu gehören unter Anderem die Größenverhältnisse, Anordnung und ordnungsgemäße Ausstattung.

Größenvorgaben

Vor allem die Größenverhältnisse eines Zählerschranks sind in Deutschland genormt. Die DIN VDE 4101:2015-09 legt diese Vorgaben fest. Dabei geht es vor allem um die Möglichkeit intelligente Messgeräte, die Bestandteil der Energiewende sind, einsetzbar zu machen. Praktisch besagt die Norm, dass der obere Anschlussraum eine Abmessung von 300 mm Höher haben muss. Ansonsten besitzen Zählerschränke eine Höhe von 1100 mm oder 1400 mm. Andere Abmessungen sind inzwischen veraltet und nicht mehr zulässig.

Ein Zählerschrank sorgt für die ordnungsgemäße Aufbewahrung des Zählerkasten. ( Foto: Adobe Stock - auremar )

Ein Zählerschrank sorgt für die ordnungsgemäße Aufbewahrung des Zählerkasten. ( Foto: Adobe Stock – auremar )

 

Montagehöhe

Der Zählerschrank muss in einer Höhe von mindestens 1100 mm und höchstens 1850 mm angebracht werden. So ist die problemlose Überprüfung der Anlage gewährleistet. Der Bereich, in dem sich der Zählerschrank befindet, sollte mindestens 1400 mm tief sein. Der Abstand zwischen Fußboden und Zählerfeld muss zwischen 800 mm und 1800 mm liegen. Um den Zähler Bedienen und Ablesen zu können, muss vor dem Zählerfeld eine Freifläche von 1200 mm Tiefe, 1000 mm Breite und 2000 mm Höhe gegeben sein.

Abschlusspunkt Zählerplatz

Ist ein Anschlusspunkt Linientechnik (APL) als Anbindung an ein Telekommunikationsnetz vorhanden sein sollte, ist auch ein Abschlusspunkt Zählerplatz (APZ) notwendig. Das sieht die Anwendungsregel VDE-AR-N 4101 so vor. Der APZ bildet die Schnittstelle zwischen APL und Zählerschrank. So können Daten mittels Router an das Telekommunikationsnetz übermittelt werden. Er muss jeweils an die Ober- oder Unterkante des Gehäuses angrenzen. Ein zusätzliches Netzwerkkabel (Cat5) ist für die Datenübertragung notwendig.

Stromzähler

Inzwischen werden moderne Messeinrichtungen (mME) und intelligente Messsysteme (iMSys) in den Haushalten eingesetzt. Das Ziel ist bis 2032 alle Verbraucher mit mME’s auszustatten. Die Hauptaufgabe des Zählerschranks ist es diese unterzubringen.

Sie erfassen die verbrauchte Energie und beinhalten verschiedene empfindliche Komponenten. Intelligente Stromzähler können inzwischen Daten sammeln und an die Energieversorger übertragen. Eine direkte Überprüfung und Steuerung der Energieeffizienz ist so möglich. Für die Zähler ist ein VDE-geprüfter Zählerplatz mit einer Breite von 250 mm Breite Pflicht.

Eine zusätzliche Zählerplatzfläche ist in Mietshäusern notwendig. Das Zählerfeld besteht aus einer Zählertragplatte (450 mm hoch), einem netzseitigem Anschlussraum (NAR) mit 300 mm Höher und einem anlagenseitigen Anschlussraum (AAR) (ebenfalls 300 mm hoch).

Unterhalb des Zählerbereichs ist der netzseitige Anschlussraum angesiedelt. Er stellt den Bereich dar, an dem die Hauptzuleitung angeschlossen wird. ( Foto: Adobe Stock - RioPatuca Images )

Unterhalb des Zählerbereichs ist der netzseitige Anschlussraum angesiedelt. Er stellt den Bereich dar, an dem die Hauptzuleitung angeschlossen wird. ( Foto: Adobe Stock – RioPatuca Images )

 

NAR

Unterhalb des Zählerbereichs ist der netzseitige Anschlussraum angesiedelt. Er stellt den Bereich dar, an dem die Hauptzuleitung angeschlossen wird. Seitlich, von unten, von oben oder durch ein seitlich angeschlossenes Einspeisungsgehäuse lässt sie sich einführen. Das Sammelschienensystem zur Aufnahme von N, L1, L2, L3 und PE muss 5 polig sein. Nur sperrbare Abdeckstreifen sind dabei zulässig.

AAR

Der anlagenseitige Anschlussraum befindet sich oberhalb des Zählerbereichs. Anlagen zur Verteilung des Stroms im Allgemeinen dürfen in diesem Bereich nicht untergebracht sein. Er ist für Betriebsmittel vorgesehen.

Dazu zählen beispielsweise Hauptleitungsabzweigklemmen, Hauptschalter oder Sicherungen zum Anschluss bzw. Schutz von abgehenden Leitungen zu Verteilungen und FI-, LS-Schalter. Auch kombinierte Geräte (FI/LS) zur Absicherung von max. 3 Wechselstromkreisen bei einer entsprechenden Absicherung mit max. 16 A/ 10 kA können im AAR untergebracht werden. Auch Überspannungsschutzeinrichtungen können eingesetzt werden. Empfohlen wird dies jedoch eher im entsprechenden Kombiableiter im NAR.

Raum für Zusatzanwendungen

Ein Raum für Zusatzanwendungen (RfZ) wird dann benötigt, wenn ein Zählerfeld mit eHz-Aufnahme vorhanden ist. Der separat plombierbare Raum soll eine Höhe von 150 mm aufweisen. Weitere Betriebsmittel, wie Smart-Meter oder Rundsteuerempfänger sind darin unterzubringen.

Schutz (-schalter)

Die entsprechende Sicherheit gewährleisten Fehlerstrom-Schutzschalter und Leistungsschutzschalter. Zudem muss eine Schutzisolierung mittels Schutzklasse ll für den Zählerschrank eingehalten werden (VDE 0603, Teil 1).

Um seinen Aufgaben gerecht zu werden, muss ein Zählerschrank unterschiedliche Anforderungen erfüllen. Hierzu gibt es offizielle Vorschriften, aber auch Empfehlungen, die die reibungslose Funktion des Zählers sichern sollen. ( Foto: Adobe Stock - puhimec )_

Um seinen Aufgaben gerecht zu werden, muss ein Zählerschrank unterschiedliche Anforderungen erfüllen. Hierzu gibt es offizielle Vorschriften, aber auch Empfehlungen, die die reibungslose Funktion des Zählers sichern sollen. ( Foto: Adobe Stock – puhimec )_

 

Welche Zählerkasten gibt es?

Da inzwischen in den Zählerschränken mehr als nur der Zähler untergebracht wird, sind die Anforderungen an die Beschaffenheit der Zählerschränke ebenfalls gewachsen. Sowohl in privaten Haushalten als auch in gewerblichen Gebäuden gibt es unterschiedliche Ausführungen von Zählerschränken.

In Form von Stand- oder Wandschränken kommen sie am häufigsten vor und eignen sich sowohl für die Aufputzmontage als auch für die Teilversenkung, die mit dem Putz abschließt. Durch die unterschiedliche Notwendigkeit der Räume innerhalb des Zählerschrank, können sie nach Baukastenprinzip aufgebaut werden.

Es ist möglich sich den Zählerschrank leer anzuschaffen, aber auch Komplettlösungen sind erhältlich. Die Komplettschränke bieten den Vorteil, dass bereits alle Komponenten ordnungsgemäß verbaut sind und erleichtern dadurch die Montage.

Auch wetterfeste Anschlusssäulen gibt es zu kaufen. Diese eignen sich für die Anwendung im Außenbereich. Ihr Gehäuse ist so gestaltet, dass die Systeme gegen die Umwelteinflüsse bestens geschützt sind.

Kosten

Die Kosten für einen Zählerschrank können stark variieren. Je nach Anforderungen und Material ergeben sich die Preisschwankungen. Aus diesem Grund ist es notwendig vor der Anschaffung genau zu vergleichen und zu überprüfen, welche Gegebenheiten für den Zählerschrank ausschlaggebend sind.

Die Kosten für einen Zählerschrank können stark variieren. ( Foto: Adobe Stock - Robert Kneschke )

Die Kosten für einen Zählerschrank können stark variieren. ( Foto: Adobe Stock – Robert Kneschke )

 

Der ideale Platz für den Zählerkasten

Im Zählerkasten ist der Zähler untergebracht, der regelmäßig abgelesen werden muss. Für den idealen Ort der Konstruktion ist also ein Bereich geeignet, der leicht zugänglich ist. Die Stelle sollte über genügend Platz verfügen, sodass die vorgegebenen Maße eingehalten werden. Außerdem ist die Temperatur für die empfindlichen Elektrosysteme entscheidend. Temperaturen zwischen 0 und 40 Grad Celsius sind geeignet. Bei Neubauten werden spezielle Hausanschlussräume geplant, um die Umgebung ideal zu gestalten. Auch Feuchtigkeit ist dabei tunlichst zu vermeiden.

Die Unterbringung von Zählerkasten an Orten wie dem Wohnraum, der Küche, Badezimmern oder Garagen sind nicht zulässig. Die Montage in Treppenhäusern oder Produktionsstätten ist nur dann möglich, wenn die entsprechenden Brandschutzverordnungen eingehalten werden. Das gilt sowohl für Mehrfamilienhäuser als auch für das Gewerbe. Orte mit Feuer- oder Explosionsgefahr sind natürlich ein absolutes Tabu.

Professioneller Anschluss

Da es sich bei den Zählern um anspruchsvolle Elektroinstallationen handelt, muss die Montage natürlich fachgerecht erfolgen. Nur eingetragene Elektromeister sind dazu berechtigt den Zählerkasten anzuschließen. Andernfalls besteht ein hohes Risiko für Laib und Leben.

Zählerkasten: Fazit

Zählerkästen gewährleisten die ordnungsgemäße Unterbringung von Stromzählern. Die empfindlichen Elektroinstallationen müssen gut geschützt und stabil aufbewahrt werden. Vor dem Kauf eines Zählerschranks sind die entsprechenden Vorschriften genau zu beachten. Höhe, Anordnung und Inhalt der Einrichtungen sind exakt geregelt und die Sicherheit des Zählers hat eine hohe Priorität. Deshalb ist auch der Ort nach den Empfehlungen zu wählen. Die Montage der Zählerkästen muss unbedingt durch Fachleute erfolgen. Ansonsten kann es sehr schnell gefährlich werden.

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